Es klingt nach einer kreativen Aufgabe, einen Blogartikel zu verfassen, der ein Thema entsprechend ausgiebig behandelt und der den eigenen Lesern gleichzeitig noch gefällt. Dem ist auch so, doch ausschließlich mit Kreativität, werdet ihr bei Google nicht mehr weit kommen. Wer nicht weiß, was statistisch gesehen ankommt und was mit Klicks entsprechend stark honoriert wird, arbeitet zwar kreativ, jedoch nicht datenorientiert.
Genau das möchten wir heute ändern. Wir haben uns in den letzten Wochen durch allerlei Studien, Analysen und A/B Tests großer Agenturen und SEO-Anbieter gekämpft, um euch in diesem Beitrag zu sagen, was wirklich funktioniert. Vielmehr noch, wir gingen auf die Suche nach dem perfekten Blogartikel. Was also braucht ein Artikel, um in der Realität so richtig gut zu funktionieren? Nicht nur bei den eigenen Besuchern, sondern eben auch bei Google, in den sozialen Netzwerken und all den anderen Plattformen.
Gehen wir der Sache also auf den Grund, indem wir euch erläutern, was wir in unserer umfassenden Recherche herausgefunden haben. Einige Dinge waren verblüffend, andere eher offensichtlich und ein paar versteckte Möglichkeiten, die derzeit kaum jemand nutzt, haben wir am Ende auch noch gefunden. Viel Spaß beim Lesen und Lernen.
- Das Märchen von den endlos langen Artikeln
- Für lange Abschnitte immer eine Liste anlegen
- Auf die passende Überschrift kommt es an
- Zwischenüberschriften stets sinnvoll strukturieren
- Bilder und Videos vereinfachen den Content
- Faire Verlinkungen sind wichtiger als ihr denkt
- Das Rezept für den perfekten Blogartikel
Das Märchen von den endlos langen Artikeln
Für viele war es immer ein Märchen, doch lange Artikel funktionieren tatsächlich deutlich besser. Während ein gewöhnlicher Artikel heutzutage um die 1.000 bis 1.500 Wörter lang ist, umfassen die wirklich langen Artikel derzeit in der Regel 2.500 bis 5.000 Wörter. Das hat einen Grund und der liegt vor allem dort begründet, dass Artikel unter 1.000 Wörtern nicht mehr funktionieren.
Bevor jetzt jemand meint, dass dies zwar stimmen mag, aber doch unmöglich auf alle Artikeltypen zutreffen wird, sei gesagt: Ja stimmt, es gibt immer noch gewisse Ausnahmen. Doch selbst diese Ausnahmen profitieren davon, die Suchintention direkt anfangs zu erfüllen, um das Thema dann noch umfassender behandeln zu können. Kurze Artikel sind also schlichtweg nicht mehr sinnvoll. Sinnvoller ist, bestimmte Informationen gezielt an den Anfang und an das Ende zu setzen.
In den Studien verschiedener Anbieter kam Anfang 2020 jedenfalls heraus, dass lange Artikel nicht nur mehr als doppelt so viel Traffic und Shares, sondern eben auch fast viermal so viele Backlinks generieren. Über die Gründe lässt sich spekulieren, aber gerade von den Shares wissen wir, dass Informationen, die sehr umfangreich wirken, deutlich lieber verlinkt und geteilt werden, als dünne oder besonders kurze Artikel. Es wirkt einfach fundierter, unabhängig davon, ob es das letztendlich auch ist.
Das Märchen von den langen Artikeln trifft also zu, wenn wir uns die verschiedenen Studien und Feldversuche ansehen. Alleine die reine Länge des Contents, treibt die Zahlen (Aufrufe, Shares, Links etc.) also beständig in die Höhe. Was macht es da noch für einen Sinn, seinen Blogartikel besonders kurz und bündig zu schreiben?
Für lange Abschnitte immer eine Liste anlegen
Ebenfalls auffällig ist, dass in den Analysen immer wieder das Thema Listen aufkommt. Listen funktionieren, gerade bei langen Artikeln, unfassbar gut. Weil sie Abschnitte gezielt in sortierte Bahnen lenken. Beim sogenannten Scannen (überfliegen des Artikels) sorgen Listen beispielsweise dafür, dass die Augen der Nutzer haften bleiben und das Thema entsprechend schnell wahrnehmen können.
Mit Listen sind natürlich nicht einfache Absätze mittels P-Tag gemeint, sondern sauber sortierte und auch unsortierte Listen, die mit dem Ol-Tag oder Ul-Tag entstehen. Nur so sind die Listen entsprechend aufbereitet und werden auch als solche wahrgenommen. Achtet also darauf, eure Listen in HTML entsprechend auszuzeichnen.
Allgemein stehen Listen in einem großen Zusammenhang mit der Nutzererfahrung. Sie erleichtern es, bestimmte Abschnitte zu konsumieren, sie erhöhen somit aber auch gleich die Zufriedenheit der Nutzer. Statt also eine Wand aus Text vorzufinden (Wall of Text), lockern Listen, genau wie übrigens Bilder und Videos, den Content spürbar auf. Er wird besser lesbar.
Aus den Tests und Analysen geht hervor, dass Listen bei langen Artikeln regelmäßiger vorkommen sollten. Grob gesagt, sollte alle 500 bis 1.000 Wörter eine Liste folgen. Das wirkt sich positiv auf nahezu alle Kennzahlen aus. Letzteres hat aber auch damit zu tun, dass Listen allgemein sehr beliebt sind. Gerade wenn also auch die Artikelüberschrift passend gewählt wird, bestehen gute Chancen auf deutlich mehr Traffic und Backlinks. Die Überschrift ist auch gleich ein gutes Stichwort für unseren nächsten Punkt.
Auf die passende Überschrift kommt es an
Interessant ist auch das Thema der Überschriften. Hier verzweifeln viele Blogger regelrecht, weil sie einfach nicht realisieren, wie denn nun die perfekte Überschrift aussehen sollte. Tatsächlich ist genau das auch eine der schwierigsten Fragen. Unter anderem deshalb werden Überschriften in größeren Portalen auch gerne mal einem A/B Test unterzogen, um aus mehreren Versionen die am besten funktionierende herauszufiltern. Das mag zwar bei großen Portalen clever sein, macht ohne eine entsprechend große Leserschaft aber nur bedingt Sinn, da die Ergebnisse dann nicht sehr aussagekräftig sind.
Wer also nicht den Aufwand betreiben kann, einen A/B Test mit seinen besten Ideen zu starten, oder wer nicht über eine entsprechend große Leserschaft verfügt, der sollte sich dennoch an den gängigsten Formaten orientieren.
Dabei geht es vor allem um Toplisten, die nach wie vor so gut wie immer ziehen. Auch Fragen funktionieren gut, wenn auch nicht ganz so gut wie Listen oder eben Ratgeber-Artikel. Wer also die Möglichkeit hat, sollte fast immer einen Ratgeber oder eine Liste schreiben. Beispiele dafür wären »Die zehn besten Serien« oder auch »Ratgeber: So kann jeder Jonglieren lernen«.
Noch etwas zeigt sich übrigens in den verschiedenen Analysen der letzten Zeit. Es siegen inzwischen fast immer die lesbaren, sehr langen Überschriften. War es früher oft wichtig, kurze Überschriften zu schreiben, siegen jetzt ganz klar die lesbaren und langen Überschriften. Auch das solltet ihr entsprechend berücksichtigen.
Zwischenüberschriften stets sinnvoll strukturieren
Nicht direkt die Überschrift betreffend, aber dennoch von großer Bedeutung, sind die strukturierten Zwischenüberschriften. Während es die H1-Überschrift in HTML nur ein einziges Mal geben sollte, trifft das bei H2 bis H6 nicht zu. Dementsprechend solltet ihr auch Gebrauch davon machen.
Statt also einen Text unstrukturiert herunter zuschreiben, sortiert ihr diesen lieber logisch, mit möglichst vielen, sinnvollen Zwischenüberschriften. Dafür kann H2 bis H6 genutzt werden. In der Realität sind es dann aber meist nur H2 bis H4 die Sinn ergeben. Alles darunter wird einfach zu kleinteilig.
Das geht in Analysen dann übrigens so weit, dass fast ein Drittel aller Artikel mit H2- und H3-Tags deutlich mehr Traffic, Shares und Backlinks erhalten. Das wiederum dürfte vor allem daran liegen, das Texte mit logisch strukturierten Zwischenüberschriften einfach besser scannbar sind. Beim Überfliegen finden Nutzer also auch kleine, für viele aber eben bedeutende Stichworte, die sonst in irgendeinem Absatz untergehen würden.
Bilder und Videos vereinfachen den Content
Ziemlich simpel erscheint es da, Bilder und Videos in den Content zu integrieren. Tatsächlich gibt es aber immer noch auffällig viele Websites, die genau das nicht so handhaben oder die einfach irgendwelche nichtssagenden Stock-Fotos verwenden. Das ist ein Problem, denn Stock-Fotos sehen meist auch so aus wie Stock-Fotos, also recht generisch und langweilig. Wie Werbung quasi.
Es macht demnach Sinn, gerade für wichtige Artikel, eigene Bilder anzufertigen. Selbst wenn dies länger dauert, mit viel Aufwand verbunden ist oder Zeit beansprucht, solltet ihr euch diese nehmen. Je einzigartiger und echter die Aufnahmen, desto wirkungsvoller sind sie.
Bei Videos ist das hingegen nicht so wichtig. Videos erhöhen in erster Linie die Verweildauer, weil der Nutzer sie als Embed direkt auf der Website ansehen kann. Lieber ein gutes YouTube-Video integrieren, als ein miserables selbst gedrehtes Video in den Blogbeitrag einzufügen, welches einen schlechten Ton besitzt und einfach nur mies und unprofessionell erscheint. Am Ende geht es hier vor allem darum, dass der Nutzer etwas zu schauen hat und auf der Website bleibt, während er das Video sieht.
Faire Verlinkungen sind wichtiger als ihr denkt
Aktuell herrscht bei Bloggern oft ein gewisser Linkgeiz. Als vor einiger Zeit das Thema »DoFollow und NoFollow« aufkam, waren viele schlichtweg verunsichert. Seitdem setzten die meisten ihre Links pauschal auf NoFollow und verlinken nicht mehr freiwillig. Genau das ist aber gar nicht so gut. Google mag externe Links nämlich durchaus.
Wann immer es passt, solltet ihr intern sowie extern verlinken und wenn es sich nicht um Werbung handelt, immer auch ganz normal DoFollow. Warum? Gerade seit den letzten Updates mag es Google, wenn Quellen entsprechend verlinkt werden. Es ist ein absoluter Irrglaube, dass externe Links der eigenen Domain schaden. Im Gegenteil sogar, Google nimmt diese recht positiv wahr und sie gehören zu vertrauensvollem Content eben auch dazu.
Warum? Weil seriöse Seiten auf ihre Quellen verweisen. Es ist fair und es funktioniert so, was auch Google weiß. Setzt also auf faire Verlinkungen, um der Suchmaschine zu zeigen, dass ihr nicht kopiert, sondern eine Quelle für eure eigenen Worte verwendet. Das wird meist unterschätzt, ist aber seit den letzten Updates bei Google wichtiger als je zuvor.
Das Rezept für den perfekten Blogartikel
Wer das im Beitrag erwähnte einsetzt, erhält im Grunde den perfekten Blogartikel. Wie ihr an diesem Beitrag allerdings seht, muss das aber weder immer, noch überall so umgesetzt werden. Es reicht, wenn ihr es als Orientierung dafür seht, was funktioniert und was nicht.
Wer alles immer gleich macht, hat sowieso nichts verstanden. Jedes Thema braucht seine eigene Art von Artikel. Nicht immer machen Listen Sinn, nicht immer unfassbar viele Bilder oder Videos. Denkt nur eben daran, was funktioniert und was eure Leser sich wünschen.
Wer das, zusätzlich zu diesem Rezept, im Hinterkopf behält, der erschafft automatisch immer gut funktionierende, hervorragend lesbare und vor allem auch wertvolle Artikel. Das mag Google, das mag der Besucher und so gewinnen am Ende alle, auch ihr.
by A-DIGITAL one
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