Alles in seiner Umgebung beeinflusst den Menschen. Das ist nichts Neues, nichts Weltbewegendes, aber etwas, was ihr auch beim Webdesign ständig im Hinterkopf behalten solltet. Egal um welches Element es sich handelt, alles hat eine Auswirkung auf das Verhalten der Nutzer*innen. Selbst dann, wenn es um so gewöhnliche Dinge wie Farben geht.
Bei der Farbpsychologie dreht sich alles darum, dass Farben Gefühle auslösen, Reaktionen hervorrufen, Gedanken verursachen oder auch Entscheidungen beeinflussen. Jede Farbe hat dabei ihre eigene Bedeutung, die im Marketing eine zentrale Rolle spielen kann, um der eigenen Marke das richtige (Farb-) Image aufzudrücken.
Im Grunde ist die Farbpsychologie ein spannendes Thema, weil sie sehr reduziert erscheint. Wie kann so etwas Einfaches wie eine Farbe derart weitreichende Folgen provozieren? Genau dieser Frage möchten wir uns im heutigen Artikel widmen.
Was genau ist die Farbpsychologie überhaupt?
Die Farbpsychologie nimmt einige Studien zur Grundlage, die eine emotionale Wirkung von Farben nahelegen. Diese Wirkung hat zudem direkten Einfluss auf das Kaufverhalten. Farben sprechen demnach unterschiedliche Areale im Gehirn an und erzeugen Gefühle. Ob dies bewusst oder unbewusst geschieht, ist für die Farbpsychologie erst einmal egal. Wichtig ist nur, dass es passiert und Farben somit einen Einfluss auf das Empfinden haben.
Darauf aufbauend sind Designer und Entwickler der Meinung, dass Farben gezielt bestimmte Prozesse beeinflussen können. Warum ist der Amazon Button zum Kaufen eines Artikels gelb? Warum sind viele Logos von Versicherungen blau? Ganz einfach! Weil diese Farben eine entsprechende Wirkung haben, die für den jeweiligen Prozess von Bedeutung sein könnte.
Farbpsychologie kommt also sowohl bei Logos als auch bei der Conversion Optimierung zum Einsatz. Weil jede Farbe einen Einfluss darauf hat, wie Kund*innen das Unternehmen wahrnehmen. Ist es besonders nachhaltig, vertrauenswürdig, radikal, risikoreich? All das sagt bereits die Farbe des entsprechenden Logos. Zumindest, wenn es nach der Farbpsychologie geht.
Welche Farbe hat welche Bedeutung?
Doch schauen wir uns die unterschiedlichen Farben noch einmal im Detail an. Zwar gibt es heutzutage zu jedem Unterton eine eigene Lehre, doch uns reichen hier erst einmal die wichtigen Farben aus. Diese möchten wir kurz mit ihren Gefühlen und Effekten erläutern.
Blau
Blau ist die Farbe, die weltweit wohl am meisten Akzeptanz findet und von vielen Menschen als Lieblingsfarbe genannt wird. Der Himmel ist blau, das Meer auch und so strahlt die Farbe Blau immer eine gewisse Harmonie und Gelassenheit aus. Sie steht für Beständigkeit, Ehrlichkeit, Seriosität und spiegelt die Wahrheit wider. Blau sind Logos und Websites von Unternehmen, die kommunikativ sind oder Services und Dienstleistungen anbieten. Versicherungen, Messenger, Dienstleister.
Gelb
Gelb ist die Farbe der Sonne. Sehr intensiv und warm steht sie für Neugier, Spontanität, gute Laune und Offenheit gegenüber den Dingen. Gelb steht für einen gewissen Optimismus, der sich nicht unterkriegen lässt. Die Farbe animiert zum Handeln, weshalb sie oft in Online-Shops bei den Buttons Verwendung findet. Auch McDonald’s und der ADAC setzen auf die Farbe Gelb, um optimistisch fröhliche Botschaften zu verbreiten.
Orange
Orange ist als Farbe sehr freundlich und gemeinschaftlich. Warnwesten sind beispielsweise orange, ebenso wie der Herbst. Orange wirkt appetitanregend, heißt es, was wohl auch Firmen wie Lieferando für sich nutzen möchten. Gleichzeitig ist die Farbe Orange sehr ruhig und gleichmäßig, hat etwas Sanftes und Warmes an sich. Die Farbe ist nicht so grell und fröhlich wie das Gelb, aber auch nicht alarmierend wie ein starkes Rot. Orange ist vielmehr die ruhige Mischung beider Töne.
Rot
Rot ist eine typische Signalfarbe. Rot heißt für alle erst einmal »Stopp!« und ist immer eine Warnung. Die Farbe ist selbstbewusst und hart, ebenso wie sehr intensiv. Studien haben gezeigt, dass rote Kleider bei Frauen Männer stark anziehen. Dennoch ist die Farbe nicht nur erotisch, sondern eben auch zornig, geradezu aggressiv. Rot ist auffallend und aufgrund seiner Härte nicht immer die beste Wahl.
Grün
Grün ist offensichtlich die Farbe der Natur. Das Gras ist grün, Blätter sind grün, Bäume und die gesamte Natur erscheinen grün. Grün steht für Harmonie und Glück, für Ruhe und Beständigkeit. Auch strahlt die Farbe Grün eine gewisse Frische aus. Kein Wunder also, dass vor allem nachhaltige Unternehmen auf den Farbton setzen. Grün wird stets mit Natürlichkeit und einem gewissen Umweltbewusstsein verbunden. Was grün ist, scheint erst einmal gute Werte zu vermitteln. Wie das Bio-Siegel. Gesundheit und Fairness – dafür steht die Farbe.
Schwarz und Weiß
Weiß ist die Unschuld, Reinheit und Sauberkeit. Bei einer Hochzeit ist das Kleid weiß und rein. Gleichzeitig ist der Tod oft schwarz und dunkel, genau wie der Hass und die Krankheit. Doch Schwarz ist auch edel und geheimnisvoll, luxuriös und eine schlichte Eleganz. Schwarz und Weiß sind streng genommen keine Farben und doch sehr wirkungsvoll. Während das Weiß sauber, clean und minimalistisch daherkommt, ist das Schwarz eher mächtig, kräftig und elegant zugleich.
Wie nützt euch die Farbpsychologie im Design?
Das Thema Farbpsychologie sollte niemand bitterernst sehen. Zwar sind alle Farben bereits mit gewissen Gefühlen und Sinneseindrücken belegt, doch diese sind nicht zwangsläufig in Stein gemeißelt. Dennoch sollte sich das Design stets auch an der Farbpsychologie orientieren.
Achtet also darauf, ob die Farbe zu eurer Message und eurem Image passt. Was möchtet ihr vertreten und wofür steht ihr ein? Farben sollten das allgemeine Erscheinungs- und Markenbild immer entsprechend begünstigen und berücksichtigen. Gemeinsam mit anderen gestalterischen Elementen sorgt die Farbpsychologie dann für mehr Verständnis eures Konzepts.
Zudem ist es wichtig, die farbliche Gestaltung flächendeckend durchzuführen. Wer auf der Website seines Unternehmens die Farbe Blau verwendet, sollte diese auch bei Grafiken in seinen Videos oder auf Bildern unbedingt ebenso beibehalten. Die Farbe eurer Marke sollte und muss sich also durch alle Ebenen eurer öffentlichen Darstellung ziehen.
Ist Farbpsychologie wirklich so mächtig?
Wie eben angedeutet, würden wir die Farbpsychologie eher als Hilfe betrachten, als sie bitterernst zu deuten. Es stimmt schon, dass sich über Jahre und Jahrzehnte einige Farben für bestimmte Werte und Gefühle verantwortlich gezeigt haben. Diese sind nun entsprechend belegt und in den Köpfen vieler Menschen festgesetzt.
All das bedeutet aber nicht, dass ihr es nicht auch ganz anders als alle anderen machen könnt. Oder dass bestimmte Werte und Gefühle vielleicht schlichtweg Quatsch sind, da sich diese nicht immer nur allein an der Farbe festmachen lassen.
Seht die Sache mit der Farbpsychologie also eher locker, ohne sie aber gänzlich zu vernachlässigen. Farben sind wichtig und Farben geben eine bestimme Richtung vor, die zu eurem Unternehmen passen muss. Die Details hingegen, die können vollkommen frei interpretiert werden.
by A-DIGITAL one
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