Eine Situation, die wir alle sicherlich bereits kennen, ist die, dass ein neues WordPress-Plugin installiert und aktiviert wird und plötzlich gar nichts mehr funktioniert. Das Plugin ist mit irgendeiner anderen Erweiterung inkompatibel, kann mit dem Theme nicht richtig zusammenarbeiten und verursacht deshalb schwerwiegende Fehler. Nichts geht mehr. Weder im Frontend noch im Backend.
Abhilfe schafft dann nur die harte Deaktivierung via FTP oder MySQL-Datenbank. Im schlimmsten Fall gibt es einen Datenverlust, sodass Backups eingespielt werden müssen. Währenddessen wundern sich Besucher*innen darüber, dass eure Website nicht mehr wie gewohnt erreichbar ist. Schlimmer noch, wenn ihr ein Shop betreibt, sie können eure Produkte nicht länger kaufen und ihr verliert aktiv Umsatz. All das nur deshalb, weil ihr ein neues Plugin ausprobieren wolltet.
Tja, so ist das eben, wenn bei Live-Websites plötzliche Änderungen durchgeführt werden. Genau deshalb rät euch jeder Profi davon ab und empfiehlt euch stattdessen eine Staging-Website aufzubauen. Was das ist und wie ihr diese mit WordPress realisieren könnt, darüber möchten wir heute mit euch sprechen.
Was ist eine Staging-Website?
Staging heißt frei übersetzt so etwas wie »In Szene setzen« oder »Inszenieren«. Es hat mit der Bühne zu tun, auf der das Stück vorgeführt wird. Im Falle einer Staging-Website ist hier eine Art Probe gemeint, also eine Bühne vor dem eigentlichen Auftritt. Staging-Website bedeutet daher, die Website im verborgenen Backstagebereich zu pflegen, statt direkt während einer Live-Aufführung Änderungen einzubauen.
Im Grunde ist die Staging-Website dabei eine Spiegelung bzw. ein Klon der Live-Website, die aber für niemanden außer euch selbst einsehbar ist. Manchmal wird dieser Klon lokal eingerichtet, hin und wieder liegt er jedoch auch in einem versteckten Unterverzeichnis. Dabei ist es wichtig, dass exakt dieselben Bedingungen herrschen. Liegt die Staging-Website also woanders, achtet darauf, dass alle technischen Gegebenheiten identisch mit denen der Live-Website sind. Jede Einstellung am Server sollte dieselbe sein.
Manchmal ist eine Staging-Website auch mehr als nur ein versteckter Klon. Gerade bei größeren Portalen kann es Sinn ergeben, immer innerhalb der Staging-Website zu arbeiten und diese dann per Klick oder Befehl in den Live-Betrieb spiegeln. Das kann weitere Vorteile mit sich bringen. Die Live-Website könnte dann rein statisch funktionieren, während die Staging-Website dynamisch ausfällt, aber stets nur einen statischen Klon für den Live-Betrieb produziert. Die Möglichkeiten sind da unbegrenzt. Wie ihr WordPress statisch macht, haben wir euch in einem anderen Artikel bereits ausführlich beschrieben.
Was sind die Vorteile einer Staging-Website?
In der Regel ist eine Staging-Website also so etwas wie der Proberaum einer Band. Hier kann sie testen, ausprobieren und ihre Show üben, bevor es auf die eigentliche Bühne mit Publikum geht. Proben sind wichtig, um sich ab und zu auch mal neu erfinden zu können. Geht etwas schief, hat es dann niemand gesehen. Genau so ist das auch mit WordPress und dem Staging.
Auf der Staging-Website könnt ihr neue Themes, Plugins oder Services testen, ohne Gefahr zu laufen, dass eure Website dadurch lahmgelegt wird oder bestimmte Funktionen nicht mehr wie gewünscht erreichbar sind. Wer also viel und gerne bastelt, benötigt zwingend eine Staging-Website, da solche Versuche oft auch die Datenbank beschreiben und häufig Ballast zurücklassen, der auf der Live-Website gar nicht erst erscheinen soll.
Der größte Vorteil ist stets, dass hier frei herum- und ausprobiert werden kann. Selbst wenn später gar nichts mehr funktioniert, könnt ihr in Ruhe ein Backup aufspielen oder einen neuen Klon erstellen. Die Staging-Website ist schließlich genau dafür da, um euch vor solchen »Unfällen« zu bewahren.
Wie wird eine WordPress Staging-Website eingerichtet?
WordPress ist dafür bekannt, besonders einfach zu sein und daher ist es wenig verwunderlich, dass auch eine Staging-Website schnell erstellt werden kann. Wo bei anderen Content-Management-Systemen viel Aufwand notwendig ist, reicht bei WordPress wieder einmal ein entsprechendes Plugin, um augenblicklich einen Klon zu erzeugen.
Dazu werden Plugins für eine Migration verwendet. Etabliert hat sich in den letzten Jahren sicherlich die WordPress-Erweiterung Duplicator. Diese vereinfacht den Prozess einer Übertragung enorm. Das Plugin kann eine Live-Website zu Entwicklungszwecken auf einen lokalen Computer übertragen oder eine Live-Website in eine Entwicklungsumgebung und umgekehrt. Natürlich lassen sich Websites ebenso auf andere Hosts etc. kopieren. Duplicator ist hier sehr mächtig und praktisch und ist mit über einer Million Installationen auch stark supportet, wird also entsprechend gepflegt.
Wer ganz gezielt und ausschließlich Staging einsetzen will, sollte sich außerdem die Erweiterung WP Staging einmal genauer anschauen. Diese kopiert eure WordPress Website mitsamt der Datenbank in einen Unterordner.
Natürlich kann eine Staging-Website auch komplett manuell angelegt werden. Dafür erzeugt ihr einen Unterordner und kopiert dort WordPress mitsamt Erweiterungen und Themes hinein. Die MySQL-Datenbank wird von Hand übertragen und in WordPress eingepflegt. Alles nicht so einfach und praktisch wie ein Plugin und nur für erfahrene Nutzer*innen, weshalb wir auf genaue Erklärungen verzichten. Wer diesen Weg gehen möchte, sollte wissen, was er da macht und sich dementsprechend auskennen.
Wer braucht eine Staging-Website?
Im Grunde jeder. Wir haben es mehr als einmal erlebt, dass Kund*innen in ihrem WordPress Backend etwas verändern und dann nicht mehr wissen, wie sie es rückgängig machen können. Auch Plugins sind bekannt dafür, unter bestimmten Umständen das Backend regelrecht zu zerschießen oder die Website vollständig lahmzulegen. Beispielsweise, weil sie veraltet sind oder Konflikte mit anderen Erweiterungen hervorrufen.
WordPress ist unglaublich praktisch, keine Frage, doch weil jeder für das CMS ein Plugin oder Theme erstellen kann, leidet die Kompatibilität untereinander. Wo bei Premium Plugins oft viel getestet wird, ist das bei kostenlosen Erweiterungen eben eher selten der Fall. Je umfangreicher Themes und Plugins werden, desto wahrscheinlicher sind Probleme in Verbindung mit anderen Erweiterungen.
Eine Staging-Website vermeidet solche Schwierigkeiten und ist gleichzeitig eine Art Spielplatz für Betreiber*innen. Möchtet ihr für euer Unternehmen also ein neues Feature ausprobieren oder habt eine Idee, die ihr unbedingt testen wollt? Auf einer Live-Website könnt ihr mit solchen Dingen viel kaputtmachen, doch auf der Staging-Website dürft ihr selbige nach Lust und Laune versuchen. Klappt es dort und funktioniert, übertragt ihr es anschließend auf die eigentliche Website.
Im Grunde braucht also wirklich jeder eine Staging-Website. Alleine schon deshalb, weil es einfach ist und ihr somit jederzeit sicher sein könnt, dass die eigentliche Live-Website weiterhin ordnungsgemäß funktioniert. Einen kleinen Spielplatz für neue Ideen zu haben, regt außerdem dazu an, öfter mal etwas auszuprobieren. Auf einer Live-Website wärt ihr da bestimmt zurückhaltender, gerade wenn Verkäufe oder Kundenanfragen damit in Verbindung stehen.
by A-DIGITAL one
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