Google hat sich in den letzten Jahren sehr stark gewandelt. War die Suchmaschine einst noch ausschließlich dafür gedacht, aus den schier unendlich vielen verfügbaren Websites, die richtige zum jeweiligen Thema zu finden, dient sie heutzutage auch immer mehr als eigenständiges Portal.
Wer nach dem Wetter sucht, bekommt es also direkt in der Suchmaschine angezeigt. Wer Rechenaufgaben oder Umrechnungskurse eingibt, erhält sofort das korrekte Ergebnis. Und wer Google eine Frage stellt, bekommt meist augenblicklich die passende Antwort, in Form der sogenannten Featured Snippets. So beantwortet Google viele Suchanfragen auf der eigenen Plattform und macht damit viele Angebote schlichtweg überflüssig.
Das wird für Website Betreiber immer mehr zu einem ernst zu nehmenden Problem. Warum das ganze 2020 noch schlimmer werden wird und wie sich Websites entsprechend wehren können, klärt unser Artikel zum Thema.
Die einfachen SEO-Zeiten sind vorbei
Spätestens mit dem großen Google-Update, welches Ende 2018 kam, wurde klar, dass die einfachen Zeiten in Sachen SEO ein für alle Mal vorbei sind. Damals traf es zunächst einmal nur die sogenannten YMYL Websites (your money your life), also in erster Linie Seiten, die mit Gesundheit und Geld zu tun hatten. Googles Ziel war es, dass keine Websites mehr in den Top 10 erscheinen sollten, die nicht als absolut vertrauenswürdig eingestuft wurden und ihre Informationen auch belegten. E-A-T war und ist seitdem ein großes Thema.
Dann folgten weitere Updates und immer mehr zeigte sich, dass Google hier die Regeln diktierte. Das war freilich schon immer so, doch jetzt sackten große Websites stark ab, verloren ihre Umsätze und ihre Rankings, scheinbar ohne nachvollziehbaren Grund, denn die Inhalte dieser Seiten waren weiterhin auf hohem Niveau und besaßen durchaus eine beachtliche Qualität. Oft schien es eher so, dass Brands mit starken Backlinks wieder bevorzugt behandelt wurden, sodass teilweise gute Inhalte verschwanden und dreihundert Wörter lange SEO-Texte ganz oben in die Rankings wanderten.
Ohne Sinn und Logik (jedenfalls von außen betrachtet), würfelte Google also die Ergebnisse durcheinander und dieses gefühlte Chaos hält bis heute an. Schlimmer noch, Google selbst wird mehr und mehr zur direkten Konkurrenz.
Google wird zur direkten Konkurrenz
Eine wichtige Lektion, die alle, die ihre Arbeit im Internet erledigen, in den letzten Jahren lernen mussten, war die Lektion, dass Google zur direkten Konkurrenz wurde. Das hat sich ganz schleichend angekündigt, war im Grunde aber schon immer ersichtlich. Weil aber eben niemand auf Google verzichten kann, wurden diese Vorzeichen geflissentlich ignoriert.
So dienten Schema.org und Co von Anfang an auch dafür, dass Google die Inhalte einer Website nicht nur besser verstehen, sondern eben auch direkt für sich nutzen konnte. Wir alle lieferten Google demnach bereitwillig die Informationen, die der Suchmaschinen-Gigant benötigte, um Inhalte fortan auf der eigenen Website anzeigen zu können, weil er nun viel besser verstand, worum es bei den einzelnen Inhaltstypen genau ging. In Form kleiner Ausschnitte, die aber im Grunde den Kern umfassten, lieferte Google also direkt innerhalb der eigenen Suche, was der Suchende sehen wollte.
Das begann mit Bewertungen, ging weiter zu den Vorschaubildern, Fragen und sogar der Anzeige von nahezu vollständigen Datensätzen. Immer mehr Inhalte, für die die Suchenden keine der entsprechenden Websites mehr betreten mussten, sondern nur noch einen Begriff bei Google einzugeben hatten, um direkte Ergebnisse zu erhalten.
Damit wurde und wird Google immer mehr selbst zu einer Art Informationsanbieter, ohne dafür aber eine Redaktion oder Ähnliches betreiben zu müssen. Google bereichert sich durch entsprechende Markups mit Daten von Websites und das führt immer häufiger dazu, dass die Daten zwar gesehen, die Website selbst aber gar nicht mehr besucht wird. Die Besucherzahlen sinken, die Klickraten ebenfalls.
Google Feature und Zero-Click-Search
Google zeigt also immer mehr Inhalte von Websites an, statt Suchende auf die entsprechenden Websites weiterzuleiten. Das geht in den USA sogar noch weiter als innerhalb der deutschen Suchmaschine, wo noch nicht alles funktioniert und wo das Urheberrecht auch allgemein etwas strenger erscheint. Mobil werden außerdem deutlich mehr solcher Direktanzeigen präsentiert als am Desktop. Das führt oft zur sogenannten Zero-Click-Search, also einer Suche, bei der niemand mehr klickt. Weil eben gerade Mobil immer mehr Ergebnisse eingebettet werden und der Besuch einer Website somit überflüssig wird.
Das beginnt mit Schreibweisen von Fremdwörtern, die den Duden überflüssig werden lassen, geht über Orte, Reiseziele und Routen, Fakten zu Personen des öffentlichen Lebens, Fragen und Antworten auf alltägliche Dinge, Songtexte, Shopping-Ergebnisse, Wettervorhersagen, Bewertungen, Wikipedia-Ausschnitte und vieles, vieles mehr. Google zeigt all das teilweise direkt nach der Eingabe des Begriffes an und so muss niemand, der danach sucht, die eigentliche Website besuchen, welche die Information enthält.
Es gibt verschiedene Analysen und Fallbeispiele, in denen deutlich wird, dass es zu gigantischen Traffic-Einbrüchen kommt, weil Besucher eben nicht mehr direkt vorbeischauen, sondern sich mit dem, was Google zeigt, bereits vollkommen zufriedengeben. Einige Seiten haben dabei bis an die 50 Prozent ihrer Besucherzahlen eingebüßt, andere Websites wurden quasi obsolet. Allerdings, das ist wichtig, zeigt Google eben Inhalte anderer Websites, keine eigenen an. Diese können demnach durchaus etwas tun, um die Anzeige zu verhindern. Sollten sie auch, wenn in Zukunft nicht alles über Google laufen soll.
Das Monopol und seine Zwänge
Das Problem bei Google ist, dass die Suchmaschine im Grunde ein Monopol darstellt. Klar, es gibt inzwischen recht erfolgreiche Suchmaschinen wie DuckDuckGo (nach einer Umgewöhnung übrigens auch empfehlenswert), doch an die Zahlen von Google kommen diese natürlich noch lange nicht heran.
Das Übel der Suchmaschine ist demnach, dass sie Unternehmen diktiert, wie sie ihre Inhalte präsentieren sollen. Diese folgen dann, aus Angst Rankings zu verlieren, und setzen möglichst alles um, was Google empfiehlt. Das wiederum führt dazu, dass Websitebetreiber Google mit Daten füttern und ihrem eigenen Angebot schaden. Mit AMP, versucht Google sich außerdem noch mehr Macht zu verschaffen, weshalb von Entwicklern und Unternehmen inzwischen schon etwas Gegenwind und Warnungen kommen, nicht immer allem blind umzusetzen, nur weil es von Google empfohlen wird.
So schön es im ersten Moment auch sein mag, bei Google entsprechend gelistet zu sein, so problematisch wird es, wenn Google Inhalte ausliest und bei sich anzeigt. Sollte das so sein? Nicht zwingend. Es ist schon okay, wenn Google gewisse Dinge teasert, doch solltet ihr Google niemals das Ganze geben. Detaillierte und weiterführende Informationen müssen immer auf der Website erfolgen, nicht in den Featured Snippets und Direktanzeigen bei Google.
Das Problem ist dabei, dass Google in den kommenden Jahren für viele Geschäfte zur direkten Konkurrenz werden wird. Was langsam anfing, wird nun immer mehr ausgebaut, um Suchenden direkt auf Google zu helfen. Warum sollte die Suchmaschine auch andere Wege gehen? Für Seitenbetreiber ist das eine Gefahr und deshalb sollten sie sich ernsthaft fragen, ob und wie viel Google von ihren Websites anzeigen darf und dies in Zukunft verhindern oder bewusst reduzieren. Denn gute Rankings sind nur dann etwas wert, wenn diese auch geklickt werden. Von einer Zero-Click-Search hat niemand außer Google etwas.
by A-DIGITAL one
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