Im E-Commerce ist nichts einfach. Das wird einem sehr schnell klar, wenn der eigene Onlineshop mit Inhalten gefüllt werden soll. Platzhalterbilder und halbgare Produkttexte der Hersteller reichen da lange nicht aus. Stattdessen setzt das Content-Marketing auf hochwertige Inhalte, die für eure Zielgruppe relevant sind. Denn eins ist klar: Nur auf Anzeigen oder klassische Werbung zu setzen, ist auf Dauer sehr kostenintensiv.
Der Content eines Onlineshops ist also wichtiger als je zuvor. Wie gut, dass Content-Marketing so facettenreich ist, denn guter Content kann langfristig und nachhaltig zu großen Ranking-Erfolgen führen. Da aber wahrscheinlich auch eure Konkurrenz ihre Inhalte regelmäßig aktualisiert, solltet ihr es nicht verpassen, alle Trends im Blick zu behalten. Deshalb stellen wir euch jetzt die wichtigsten Content-Trends vor, auf die kein Onlineshop verzichten sollte!
1. Produktvideos erstellen
Es klingt so einfach und nachvollziehbar und doch verzichten immer noch viele Onlineshops darauf, ihre Produkte in Videos vorzustellen. Der Grund dafür ist simpel: Videos kosten häufig viel Geld. Außerdem müssen sie entsprechend stark gehostet werden und liefern keinen direkten SEO-Vorteil – so scheint es.
Doch weit gefehlt: Studien beweisen, fast 80 % der Befragten schauen lieber ein Produktvideo an, als einen Beschreibungstext zu lesen. Und 90 % aller Nutzer treffen nach Anschauen des Videos direkt eine Kaufentscheidung. Kein Wunder, dass 83 % aller Marketer bestätigen, dass Video-Content ihnen einen guten ROI beschert. Fakt ist doch, dass Videos den besten Einblick geben, wie ein technisches Produkt funktioniert oder wie die Kleidung angezogen und in Bewegung aussieht. Und noch viel mehr: Videos können positive Emotionen im Zuschauer wecken und vor allem – Bedürfnisse. Niemand liest lieber „strapazierfähiger Stoff“ im Produkttext, wenn er im Video mit eigenen Augen sehen kann, wie ein Model die Sportleggins beim Workout auf Herz und Nieren prüft. Und niemand hat Bilder im Kopf, wenn er im Produkttext einer Smartwatch „wasserfest“ liest, außer er sieht im Video, wie ein Leistungsschwimmer mit Watch am Handgelenk einen Schwimmwettkampf meistert. Wenn man diese Produktfeatures dann nicht nur bebildert, sondern auch noch eine emotionale Story drumherum kreiert, schöpft das maximale Potenzial aus der Kraft der Videowelt.
Wie alle nachfolgenden Trends ist auch der Video-Trend etwas, das wir nicht als modische Erscheinung ansehen, sondern als neue Richtungsweisung. Alle sozialen Kanäle und auch einige Onlineshops setzen auf Video-Marketing – Bewegtbild ist und bleibt für das menschliche Auge die maximale Faszination. Wer also die Möglichkeit hat Video-Content von seinen Produkten bereitzustellen, nur bisher den Mehrwert angezweifelt hat – wir können es nur empfehlen, es lohnt sich!
Kleiner Hinweis an der Stelle: Achtet darauf, dass die Videos die Ladezeit der Seite nicht zu stark beeinflussen. Welche Tools euch helfen, die Ladezeiten zu prüfen, könnt ihr hier nachlesen.
2. E-A-T-Optimierung anwenden
Eine weitere Neuheit im Content-Marketing: Google möchte in den Top 10 Suchergebnissen nur noch vertrauenswürdige Inhalte ranken. Dafür hat die Suchmaschine mit den Core Updates 2021 die Search Quality Raters „E-A-T“ eingeführt. Sie sind in erster Linie eine Art Leitfaden, wie ihr euren Content erstellen bzw. worauf ihr achten solltet, damit Google euren Content als vertrauenswürdig bewertet.
EAT steht für:
- E – Expertise, z. Dt. Fachkenntnis: Es ist entscheidend, wie viel fachliche Kompetenz in eurem Inhalt steckt. Wie tiefgehend ist euer Content und von wem stammt er?
- A – Authoritativeness, z. Dt. Autorität: Wie wegweisend und bedeutsam ist euer Content? Hilft er Lesern maßgeblich bei der Meinungsbildung und Informationssuche?
- T –Trustworthiness, z. Dt. Vertrauenswürdigkeit: Wie glaubwürdig und zuverlässig ist euer Content jetzt und in Zukunft?
Ihr merkt, alles sehr tiefgehende Qualitätsmerkmale, die guter Content erfüllen muss. Google ist jetzt wichtig wer über was wie schreibt. Zwar sind die E-A-T-Kriterien, Expertise, Authoritativeness und Trustworthiness, keine direkten Ranking-Faktoren, aber sie geben Google Anhaltspunkte für seinen Algorithmus – was sie indirekt doch ranking-entscheidend macht.
Für den E-Commerce bedeutet dies, dass ihr mehr mit Profis und Experten zusammenarbeiten solltet. Statt selbst einen Blog zu betreiben, solltet ihr erfahrene Autoren engagieren oder Experten aus den jeweiligen Branchen befragen. Echte Kundenrezensionen im Onlineshop sind genau das: Erfahrende Kunden, die ihre vertrauenswürdige Meinung kundtun. Das stärkt Googles Vertrauen in euren Content und erhöht schließlich eure Chancen auf ein höheres Ranking.
3. Umfangreiche Ratgeber schreiben
Passend zu der eben erwähnten E-A-T-Optimierung entwickelt sich gerade ein anderer Trend: ausführliche Ratgeber. Sie unterscheiden sich von klassischen Blogbeiträgen, indem sie bestimmte Kernbereiche besonders ausführlich und ganzheitlich behandeln. Wichtig dabei: Vertrauenswürdiger Inhalt. Ratgeber sollten ausschließlich auf validem Expertenwissen basieren. Dabei werden Fachbegriffe nicht nur erwähnt, sondern auch erklärt und durchleuchtet, Studien werden aufgeführt und wissenschaftlich interpretiert. Eine sehr wichtige Rolle spielen Tipps bei solchen Ratgebern, denn meistens wollen Suchende nicht nur Informationen sammeln, sondern auch konkrete Anleitungen bekommen, wie sie ihr Problem lösen können. Eine verständliche Sprache, Zitate, persönliche Erfahrungen des Experten, anschauliche Bilder und praktische Beispiele bringen die nötige Abwechslung in die langen Ratgebertexte. Achtet prinzipiell auf eine gewisse Neutralität – Ratgeber sollen keine Werbetexte sein. Sie haben eher einen indirekten Effekt: Ihr beweist Qualität und Fachkenntnis und im besten Fall erweist ihr euch als hilfreich – genau an dem Punkt fasst der Kunde Vertrauen in eure Kompetenzen.
Falls ihr also Gaming-Tastaturen verkauft, könntet ihr im Ratgeber auf Switches und Kabel eingehen, verschiedene Modelle miteinander vergleichen, die Verarbeitung fachlich beurteilen, verschiedene Produkte auf unterschiedliche Kriterien testen, die Technik und Funktionsweise dahinter erläutern, und, und, und. Wer Möbel verkauft, könnte fachlich über verschiedene Holzarten und ihre Eigenschaften sprechen oder Anleitungen für die ideale Möbelpflege schreiben. Wenn ihr Reisetaschen und -koffer anbietet, könntet ihr Checklisten für verschiedene Urlaubsziele zusammenstellen und zum Download anbieten. Oder wie wäre es mit zehn Tipps, wie man sein Gepäck platzsparend im Koffer verstauen kann? Wichtig ist, dass das Thema eures Ratgebers auch in den nächsten Jahren nicht an Gültigkeit verliert.
Die Ratgeber-Strategie ist vor allem für die Unternehmen wertvoll, deren Produkte von zusätzlichem Hintergrundwissen profitieren und komplex genug dafür sind. Dann macht es Sinn, sich langfristig ein Ratgeber-Portal aufzubauen, das alle Fragen rund um euren Produktbereich klärt und Interessenten sämtliches Hintergrundwissen zur Verfügung stellt. Was euch das bringt? Neukunden, die auf der Suche nach Wissen und fachkundigen Experten sind. Entwickelt ihr euch zu einer gefragten Anlaufstelle und helft den richtigen Lesern bei der Lösung ihrer Probleme, gewinnt ihr langfristig eine breite Fan-Base, ein höheres Ranking und schließlich: mehr Neukunden. Klarer Gewinn für euren E-Commerce!
Tipp: Wer kann, sollte den Content seines Ratgebers mehrfach nutzen! Promotet ihn auf euren Kanälen, kündigt neue Beiträge an, dreht Erklärvideos und – ganz im Trend – macht einen Podcast daraus. Im besten Fall kann man den Sprechtext einer Podcast-Folge direkt als Ratgeberartikel verwenden und andersherum – minimaler Aufwand, maximaler Nutzen.
4. 3D-Animationen nutzen
Die Technik hat ein neues Level erreicht: Sogar die neuen iPhones können rudimentäre 3D-Modelle erstellen. Auch wenn das noch nicht ausgereift ist und die Apps weiter verbessert werden, zeigt es ganz klar, was in der nächsten Zeit alles möglich sein wird. 3D-Scans werden immer einfacher und können wohl zeitnah Produkte vollständig digitalisieren. Im Vergleich zum Produktvideo oder -foto machen es die Animationen möglich, dass Kunden das Produkt zoomen, drehen und aus jedem Winkel betrachten können – das könnte das perfekte Upgrade für euren Onlineshop sein.
Ein tolles Beispiel für eine 360°-Produktanimation zeigt Fitbit bei den Produktseiten seiner Smartwatches. Dort kann man das Produkt einmal rund um die Produktachse rotieren lassen. Auch XXXLutz bietet die 3D-Animation bei bestimmten Produkten im Konfigurations-Modus an. Dann können live Sofabezüge gewechselt, Farben angepasst und das Möbelstück aus allen Perspektiven begutachtet werden. Hier zeigt sich auch: Es fühlt sich plötzlich ganz besonders an, wenn man das Produkt nach persönlichen Vorlieben konfigurieren und direkt anschauen kann. Es ist nicht mehr „ein Produktbild“, sondern „mein Sofa“. So einen großen Effekt können diese technischen Spielereien bewirken.
Derzeit bieten nur sehr hochpreisige Shops derartige 3D-Animationen als Produktvorschau an. Wenn ihr eurer Konkurrenz also zuvorkommen wollt, solltet ihr schon jetzt mit der 3D-Visualisierung eurer Produkte starten. Ihr ermöglicht euren Kunden damit eine Form von Mikrointeraktion in eurem Onlineshop und erzeugt neben mehr Nähe zum Produkt auch noch einen echten Wow-Moment. Und „Wow“s sind der beste Weg, um nachhaltig bei Kunden in Erinnerung zu bleiben.
5. Dynamische Content-Bereiche
Was wäre, wenn ihr beim Öffnen eines fremden Onlineshops nicht „Tolle Mitglieder-Rabatte warten auf dich“ lesen würdet, sondern: „Hallo, dein Willkommens-Rabatt wartet schon auf dich“? Aber wie schafft man es, verschiedene Zielgruppen unterschiedlich im Onlineshop anzusprechen? Dieser Content-Trend dürfte die passende Antwort sein: Dynamic Content.
Dynamischer Content sind Inhalte, die automatisch an den Nutzer angepasst werden. Eure Website erkennt dann verschiedene Nutzerprofile an vorher festgelegten Eigenschaften und spielt den für diese Zielgruppe vorgesehenen Content aus. War ein Nutzer noch nie zuvor auf eurem Onlineshop, werden die entsprechenden Texte und Bilder für Neukunden ausgespielt. Wiederholungstäter bekommen im Vergleich zu Neukunden wieder andere Texte und Rabatte angezeigt. Gleiches könnte man auch für B2B- und B2C-Kunden einstellen. Kein Wunder, dass Dynamic Content äußerst beliebt ist, jeder Kundentyp kann optimal und vollkommen automatisch angesprochen werden. Die Wahrscheinlichkeit, dass der Interessent kauft, steigt durch die personalisierte Ansprache, weil ihr zielgruppenspezifische Triggerpunkte kitzeln könnt. Dank des Dynamic Contents könnt ihr flexibel ganze Abschnitte auf eurer Website aus- und verschiedene Rabatte und Slogans einblenden. Und sind Kunden eingeloggt, können komplette Teile des Shops versteckt werden, wenn sie in diesen bislang noch nie einen Kauf getätigt und somit wohl kein Interesse haben. Das alles dient dazu, den Webshop so gezielt wie möglich auf den Kunden zuzuschneiden. Es wird ihm nur angezeigt, was ihn interessiert, in der Ansprache, die ihn catcht, mit den Rabatten, die ihn locken.
Dynamische Inhalte, die speziell auf Nutzer zugeschnitten werden, sind hochkomplex. Jede Eventualität muss dabei beachtet werden, um darauf aufbauend ein Ergebnis zu erzielen. Doch in Zeiten, wo jeder Shop ein Kontosystem hat und viel über die eigenen Kunden weiß, sind einfache Dynamiken problemlos realisierbar. Selbst wenn es nur darum geht, Absätze ein- oder auszublenden, solltet ihr den Wert dieser Möglichkeit nicht unterschätzen. Manchmal ist weniger mehr, weil es die Ablenkung reduziert.
Konkurrenzdruck wächst beständig
Im E-Commerce besteht ein ewiger Konkurrenzdruck. Jeder Shop schaltet Werbung, jeder einzelne investiert in SEO und sie alle erstellen gleichzeitig aufwendige Inhalte, um Besucher anzuziehen, die zu Kund werden sollen. Wie also schafft ihr es, euch mit eurem Online-Shop und Unternehmen entsprechend abzugrenzen?
Hochwertiger und durchdachter Content ist ideal, wenn es darum geht, langfristige SEO- bzw. Ranking-Erfolge zu erzielen. Die fünf genannten Content-Trends sind dabei viel mehr als kurzweilige Hypes. Sie sind Eckpfeiler für modernes und zukunftsorientiertes Content-Marketing.
Behaltet aber stets im Hinterkopf: Content-Marketing ist keine Von-heute-auf-morgen-Aktion. Erwartet auf kurze Sicht nicht zu große Erfolge, sondern seid geduldig und vertraut dem Prozess. Es dauert, bis ihr genügend wertvollen Content erstellt habt, der zur Zielgruppe passt. Und selbst dann, braucht Google noch seine Zeit, bis es lernt, dass sich euer Onlineshop verbessert hat und für Suchende sehr nützlich ist. Content-Marketing ist ganz klar eine Investition in die Zukunft – aber auf jeden Fall eine, die sich lohnt. So sollte übrigens auch euer Content funktionieren: langfristig. Er sollte lange aktuell bleiben, nur so überdauert er den kontinuierlichen Lernprozess der Suchmaschine.
Wir wünschen euch viel Erfolg und hoffen, dass ihr mit den vorgestellten SEO-Content-Trends den Erfolg eures Onlineshops spürbar steigern könnt.
by A-DIGITAL one
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