WordPress Kommentare sind durchaus ein kontroverses Thema. Das liegt unter anderem daran, dass immer mehr Blogs und Websites ihre Kommentare vollständig deaktivieren. Doch warum schalten sie die Kommentare ab, was sind ihre Beweggründe und warum ist es vielleicht eine Überlegung wert, dies ebenfalls so zu handhaben?
Im heutigen Artikel möchten wir uns anschauen, warum immer mehr Portale keine Kommentare mehr zulassen und welche Ursachen es dafür gibt. Außerdem erklären wir euch, wie auch ihr die Kommentare in WordPress vollständig deaktivieren könnt, denn genau das ist gar nicht so einfach wie gedacht. Um sie wirklich und systemweit abzuschalten, bedarf es dann doch ein wenig mehr Aufwand, zumindest wenn keine vorgefertigte Lösung verwendet wird.
Wir stellen euch hier die unterschiedlichen Möglichkeiten vor und geben ein paar Tipps und Tricks im Umgang mit ihnen. Auf gehts!
Gründe WordPress Kommentare zu deaktivieren
Zunächst einmal möchten wir uns die Gründe dafür ansehen, warum Kommentare deaktiviert werden. Auch wir erlauben im Blog aktuell keine Kommentare und das hat durchaus einen guten Grund. Doch statt einen, gibt es gleich mehrere Gründe, die gegen eine Kommentarfunktion sprechen. Folgendes sorgt beispielsweise dafür, dass Kommentare ihren Wert verlieren.
Spamlinks und Backlinks: Früher waren alle Kommentare in WordPress DoFollow. Das änderte sich, als die Kommentare für Backlink-Spam missbraucht wurden und es auch unzählige Spamlinks im Sinne von »Kauf hier ein…« gab. Auch heute noch kommentieren viele Nutzer nur deshalb, um den Link zu ihrem eigenen Blog unterzubringen. Selbst wenn der inzwischen automatisch auf NoFollow gesetzt wird, suchmaschinentechnisch also wenig, bis gar nichts mehr bringt, so scheint es für viele immer noch eine verlockende Werbewirkung zu haben, sich in den Kommentaren mitsamt Link zu präsentieren. Das nervt, weil außer Werbung meist nichts dabei rumkommt.
Wertlose Kommentare: Klingt hart, doch diesen Punkt wird jeder bestätigen, der auch schon vor zehn Jahren einen Blog hatte. Früher herrschte eine rege und angenehme Diskussionskultur. In den Kommentaren wurde über die Themen im Beitrag diskutiert, philosophiert und oft gab es, nur durch die Kommentare, viele sinnvolle und weiterführende Informationen. Die Kommentare waren einfach richtig viel wert und die Diskussion fand höflich statt und bereicherte am Ende alle, die wirklich lesen und lernen wollten. Heute gibt es hingegen Kommentare, die haben nur einen Satz oder ein einziges Wort, mehr nicht. Eine Diskussion findet nicht mehr statt, Rechtschreibfehler und Auto-Korrekturen vom Handy zerstören die Übersicht. Zu viel Schrott, zu wenig Mehrwert, um es mal ganz salopp zu sagen.
Großer Moderationsaufwand: Vor zehn Jahren, wo alles noch ein wenig gesitteter zuging, konnten Kommentatoren nach und nach freigeschaltet werden. Dann brauchten ihre Kommentare nicht moderiert werden, eine Vertrauensbasis war vorhanden. Heute geht das nicht mehr. Die Beleidigungen werden mehr, sinnlose Kommentare und Spamlinks sind gehäuft vorzufinden, es muss also zwangsläufig nahezu alles moderiert werden, zumal es auch rechtlich heikel werden kann, wenn jeder Kommentar sofort freigegeben wird. Das ist aufwendig, bei mehreren Blogs kaum möglich und aufgrund der minderen Qualität, macht es auch immer weniger Sinn, diesen Moderationsaufwand überhaupt einzugehen.
Antispam Plugins: Da WordPress ein bekanntes Content Management System ist, kommen bei großen Blogs hunderte oder tausende Spam-Kommentare rein. Ganz automatisch, von entsprechenden Bots. Um diese Flut zu vernichten, ist ein Antispam Plugin von Nöten. Das frisst aber wieder Ressourcen, ebenso wie die Zugriffe der Bots, die versuchen einen Kommentar zu hinterlassen. Antispam Plugins müssen in Deutschland die DSGVO befolgen, dürfen also nicht sämtliche IP-Adressen speichern. Das wiederum erschwert die Konfiguration und am Ende braucht ein derartiges Plugin natürlich auch Serverleistung. Die könnte anderswo sinnvoller genutzt werden, als dafür, schwachsinnige und wertlose Kommentare herauszufiltern.
DSGVO-Einwilligungen: Die DSGVO hat vieles kompliziert werden lassen. Einfach so Daten speichern? Das darf nicht mehr stattfinden. Prinzipiell wird mit jedem Kommentar aber auch der Name, die E-Mail Adresse und vieles mehr übertragen. Um das zu ermöglichen, muss eigentlich unter jedem Kommentar eine Datenschutzerklärung bestätigt werden, bevor dieser abgesendet wird. Das ist kompliziert, muss technisch umgesetzt werden und, was noch viel wichtiger ist, es reduziert nochmals die Anzahl der Kommentare, weil viele schon alleine durch die Checkbox genervt oder verunsichert sind.
WordPress Kommentare per Plugin deaktivieren
Die wohl einfachste Möglichkeit, um sämtliche Kommentare in eurem WordPress Blog ein für alle Mal zu deaktivieren, ist das Plugin Disable Comments. Die Erweiterung ist inzwischen auf über einer Millionen WordPress Blogs aktiviert und allein das zeigt schon recht gut, wie viele kein Interesse mehr an einer Kommentarfunktion haben.
Ist das Plugin erst einmal installiert und aktiviert, findet ihr in den Optionen eine Möglichkeit, sämtliche Kommentare auf der gesamten Website zu deaktivieren. Alternativ gibt es auch Einstellungen, um sie nur in Beiträgen, auf Seiten oder in Medien abzuschalten. Oder aber ihr wählt den Menüpunkt »Everywhere« und schon sind die Kommentare vollständig ausgeschaltet.
Disable Comments geht dabei glücklicherweise sehr sauber vor. Statt nur die Kommentare zu deaktivieren, werden auch gleich noch sämtliche Menüpunkte entfernt. Ebenso handhabt es das Plugin mit den RSS- und Atom-Feeds der Kommentare und auch der X-Pingback HTTP Header verschwindet komplett.
Kurz gesagt: Das Plugin nimmt seine Aufgabe ernst und versucht jegliche Verbindungen, die irgendwas mit Kommentaren zu tun haben (bis hin zu den Widgets) aus WordPress zu entfernen. Die Erweiterung ist demnach einfach zu handhaben und arbeitet effizient. Natürlich besteht aber auch noch die Möglichkeit, die Kommentare per Hand zu deaktivieren.
WordPress Kommentare von Hand abschalten
Die große Frage, die man sich stellen muss, ist die Frage, warum WordPress die Kommentare als so essenziell betrachtet, dass es nach wie vor keine einfache Option gibt, selbige zu deaktivieren. Da müssen die Anwender erst ein Plugin installieren und einrichten, um sämtliche Verbindungen und Funktionen, die mit Kommentaren in Verbindung stehen, restlos zu entfernen. Muss das sein?
Sagen wir es mal so, es gibt in WordPress durchaus eine Option, die bringt im Nachhinein nur nicht so viel und sie entfernt auch nicht alle Spuren der Kommentare. Zunächst einmal kann in jedem Beitrag per Checkbox vor Veröffentlichung gewählt werden, ob Kommentare unter dem Beitrag erlaubt werden sollen. Die zweite Option ist unter »Diskussionen« zu finden. Dort einfach den Haken entfernen, wo Kommentare unter neuen Artikeln erlaubt werden. Hier findet ihr auch die Option, den Kommentarbereich automatisch zu schließen, wenn ein Artikel älter als X Tage alt ist.
Ihr seht, es ist also möglich, die Kommentare zu deaktivieren, WordPress streicht selbige aber dennoch nicht vollständig aus dem Content Management System heraus. Wer Kommentare in WordPress also wirklich abschalten möchte, muss das Plugin Disable Comments verwenden. Eine Alternative wäre es höchstens noch, eigene Snippets zu schreiben. Doch wozu, wenn sich jemand schon ausgiebig Gedanken gemacht und ein Plugin entwickelt hat, welches all das automatisiert übernimmt.
Es braucht heutzutage keine Kommentare mehr
Der Grund dafür, warum auf den meisten Blogs und Websites keine Kommentare mehr erlaubt werden, ist der, dass sie überflüssig geworden sind. Jetzt mal ganz ehrlich: Sind Kommentare, die ihr auf YouTube lest sinnvoll? Ist »Erster« wirklich ein Kommentar, der von allen gelesen werden muss? Nein!
Heutzutage besteht der Kommentarbereich häufig nur noch aus Einzeilern oder Witzen, aber eine Diskussion findet nicht mehr statt. Klar, manchmal sind Kommentare auch nur dafür gedacht, etwas trocken und ironisch zum Ausdruck zu bringen, doch in der Regel bieten sie so eben keinerlei Mehrwert. Kommentare sind dann nur ein zusätzlicher Verwaltungsaufwand. Am Ende seid nämlich ihr dafür verantwortlich, dass in den Kommentaren kein Unfug getrieben wird. Und wenn dort eben nur Mist zu lesen ist, präsentiert der Bereich auch nicht gerade das, was ihr Werbekunden oder Partnern Präsentieren wollt.
Die mobile Nutzung, das Verschwinden einer Diskussionskultur und die Häufigkeit von Spam jeglicher Art, zeigen am Ende, dass es einfacher und oft auch sinnvoller ist, gänzlich auf Kommentare zu verzichten. Ein Kontaktformular macht da meist mehr Sinn, denn so können diejenigen, die euch etwas sagen wollen, euch immer noch erreichen. Und wer sich die Mühe macht und euch so etwas schreibt, hat meist auch etwas mehr zu sagen, als nur »Erster«.
by A-DIGITAL one
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