Perfekte Überschriften sind ein Mysterium. Niemand weiß so richtig, was wer und warum klickt, doch viele führen aufwendige A/B Tests durch, analysieren ihre Zielgruppen und feilen so an perfekt passenden Überschriften. Andere möchten mit ihren Überschriften absichtlich Clickbait betreiben, schocken, eben möglichst viel Aufmerksamkeit erhalten oder Leser ganz gezielt locken, die sonst gar nicht klicken würden.

Jeder hat seine eigenen Gründe dafür, wie und warum er eine Überschrift formuliert, doch die wenigsten ahnen, dass weit mehr dahintersteckt als eine fixe Idee. Wer schon einmal in einem größeren Unternehmen innerhalb eines eigenständigen Content-Teams gearbeitet hat, der weiß, wie viel Aufwand in Bezug auf die Überschrift betrieben wird. Das sind keine spontanen Eingebungen oder Einfälle, sondern knallhart getestete und analysierte Bausteine, die bis zur Perfektion getrieben werden.

Im heutigen Artikel möchten wir euch zeigen, wie auch ihr zur perfekten Überschrift gelangt, warum ihr niemals die erste Idee nehmen solltet und wie der Prozess, vom Artikel bis hin zur Headline, im professionellen Bereich aussieht.

Seine Zielgruppe kennen und verstehen

Wer perfekte Überschriften formulieren möchte, muss seine Zielgruppe nicht nur genauestens kennen, sondern auch sehr gut verstehen können. Es bringt einfach nichts, Überschriften zu schreiben, die Jugendliche Technikfreaks ansprechen, wenn die Zielgruppe heranwachsende Mädchen sind, die News und Klatsch zu Promis lesen wollen und entsprechend auf eine Sensation aus sind.

Die meisten modernen SEO-Tools zeigen außerdem die jeweilige Suchintention des Keywords an. So wisst ihr schon einmal, was die Suchenden grob möchten, schließlich sind alle Artikel auf bestimmte Keywords optimiert. Meist unterscheidet sich hier vor allem die Do-Intention von der Know-Intention. Also ob die Suchenden konkret etwas tun möchten (z.B. kaufen) oder nur nach Wissen suchen (z.B. Antworten auf bestimmte Fragen).

Allein aufgrund dieser beiden Aspekte kann die Überschrift bereits entsprechend formuliert werden. Mit Schlagwörtern wie »Kaufen« oder »FAQ«, jeweils passend zur Intention. Wer dann noch die Zielgruppe selbst kennt, also Alter und weiterführende Interessen, kann noch viel gezielter vorgehen und eine zielgruppengerechte Sprache anwenden.

Zielgruppe kennen und verstehen

Immer mehrere Versionen anlegen

Relativ normal in Redaktionen oder größeren Teams, umso seltener aber bei kleinen Blogs oder Publikationen eines Einzelnen, ist die Vielfalt. Im professionellen Rahmen werden nahezu immer mehrere Überschriften auf einmal angelegt. Statt sich also nur eine einzige perfekte Überschrift auszudenken, entstehen gleich zehn oder mehr. Jede einzelne von ihnen verfolgt dabei das Ziel, möglichst perfekt zu sein.

Diese zehn Überschriften treten dann gegeneinander an. Also wird jede Überschrift noch einmal genauer betrachtet. Erfüllt sie die Suchintention, passt sie zur angepeilten Zielgruppe, enthält sie Clickbait (mal erwünscht, mal weniger) und wirkt sie aufmerksamkeitsstark genug, um gegen die anderen Ergebnisse in den SERPs zu bestehen? Schließlich sind die Überschriften meist auch das, was später im Title-Tag und somit in den Suchmaschinen landet.

Die meisten ahnen dabei gar nicht, wie wichtig die Überschrift eines Artikels ist. Sie entscheidet über Erfolg oder Misserfolg, die Klickzahlen und eventuelle Werbeumsätze. Wir selbst kennen es sogar noch so, dass die Überschriften an ein Whiteboard geschrieben und im Team besprochen werden. Gemeinsam wird dann die passende Überschrift gewählt, die am besten passt, funktioniert und entsprechend durchdacht erscheint. Klar, alleine ist so etwas kaum möglich, doch viel zu oft wird die erstbeste Idee genommen, statt sich Gedanken darüberzumachen, wie viel Sinn diese Idee überhaupt macht.

A/B Tests können hilfreich sein

Wer alleine bloggt, nicht kreativ genug ist oder schlichtweg nicht weiß, worauf es bei einer Überschrift ankommt, kann A/B Tests für die Überschriften aufsetzen. Die sind auch dann sehr hilfreich, wenn die Suchintention unbekannt oder die eigene Zielgruppe nicht klar genug definiert ist. Gerade für Anfänger und Blogger sind A/B Tests daher gar nicht so verkehrt.

In WordPress gibt es, wie so oft bei dem CMS, viele kostenlose Plugins, die sich einer Lösung annehmen und die A/B Tests entsprechend einfach integrieren. Uns gefällt das WordPress Plugin Nelio A/B Testing, mit dem weit mehr möglich ist, als nur Überschriften zu testen. So könnt ihr auch gleich Artikelbilder und mehr gegeneinander antreten lassen. Aber übertreibt es nicht. A/B Tests eignen sich vor allem dafür, ein Gefühl zu erlangen, was bei den eigenen Besuchern besser ankommt und akzeptiert wird. Alles wild und beständig gegeneinander antreten zu lassen, ist aufwendig und letztendlich nicht zielführend. Geht also eher bewusst und selektiert vor.

Auch muss hier unbedingt noch erwähnt werden, dass A/B Tests erst ab einer gewissen Größe aussagekräftig genug sind, um sich nach den Ergebnissen zu richten. Wie immer in der Datenanalyse kommt es auch hier darauf an, die erhaltenden Ergebnisse nicht falsch zu deuten, sondern korrekt zu verstehen und entsprechend validieren zu können. Bei A/B Tests sollten es also mindestens 1.000 Besucher sein, um eine Aussage daraus ziehen zu können. Besser noch mehr.

AB-Tests

Zahlen und Zeichen führen oft zu höheren Klickraten

Ein kleiner Tipp, der die Überschrift, wie auch die SERPs betrifft, ist der, möglichst effektiv Zahlen und Zeichen einzubauen. Die erhöhen nämlich messbar die Klickrate, wie wir in eigenen Projekten immer und immer wieder feststellen konnten.

Gemeint sind dabei beispielsweise Aufzählungen. Wer die zehn besten Pools für den Garten vorstellt, sollte nicht zehn schreiben, sondern immer »10«. Auch Ausrufezeichen und Fragezeichen wirken Wunder. Ausrufezeichen erhöhen nahezu immer die Klickrate, selbst wenn sie falsch gesetzt sind, und Fragezeichen suggerieren, dass eine Frage gestellt und beantwortet wird. Beides hilft, um die entsprechenden Klicks zu steigern.

Ein weiterer Tipp, bezüglich Zahlen. Wer Auflistungen schreibt, sollte vorab immer die Google-Suchergebnisse prüfen. Hat die Konkurrenz eine Liste mit 15 Pools für den Garten erstellt, erweitert ihr euren Artikel am besten gleich auf 25. Mehr ist zwar nicht immer besser, mehr wird aber fast immer besser geklickt.

Überschriften sind das Buchcover eurer Artikel

Am Ende hilft es, die Überschriften als das Cover eines Buches zu betrachten. Egal wie toll der Inhalt auch sein mag und egal, ob alle Leute längst Wissen, dass das Cover nichts über den Inhalt aussagt, so wird man doch davon beeinflußt. Spricht sie das Cover nicht an, werden sie das Buch nicht kaufen, es höchstens noch auf Empfehlung lesen.

Seht eure Überschriften deshalb als das Cover, welches bei Google, Facebook oder in der eigenen Blog-Ansicht angezeigt wird. Wenn das Cover, in diesem Fall der Titel, nicht direkt begeistert, wird niemand klicken und lesen. Das Ganze als Cover zu betrachten, ist deshalb so wichtig, weil Überschriften tatsächlich auch sehr bildlich funktionieren sollten. Sie müssen Bilder und Assoziationen hervorrufen. Wer eine Überschrift liest, sollte nur aufgrund der wenigen Worte bereits wissen, was ihn erwartet.

Wir hoffen, unsere Tipps und Tricks zum Thema Überschriften, haben euch ein wenig geholfen. Wer sorgfältig vorgeht und die Überschriften nicht auf gut Glück verfasst, kann damit nämlich eine Menge erreichen. Probiert es doch einfach mal aus. Beim nächsten Artikel solltet ihr der Überschrift also besonders viel Bedeutung zukommen lassen. Die Resultate werden euch überraschen.

by A-DIGITAL one

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