Worte können verletzten, somit auch die eigentliche Sprache. Das liegt in unserer Gesellschaft vor allem daran, dass wir für viele Floskeln und Begriffe männliche Formen verwenden. Da heißt es dann: Geh doch mal zum Arzt, hol dir einen Mechaniker, frag mal einen Koch. Auf die Idee, zu einer Ärztin zu gehen, sich eine Mechanikerin zu suchen, vielleicht sogar eine Köchin zu fragen, kommt erst einmal keiner.

Nun muss nicht jeder aus einer Mücke einen Elefanten machen, doch heutzutage ist Sprache durchaus zum Problem geworden. Nicht nur, weil Mann und Frau mittlerweile wirklich gleich behandelt werden, sondern auch weil wir in der modernen Gesellschaft gar keine klaren Geschlechter mehr kennen. Die Definitionen zerfließen und das ist auch vollkommen okay so. Nur muss die Sprache diesen Wandel eben korrekt widerspiegeln.

Zeitungen setzten daher auf eine möglichst genderneutrale Sprache. Die kann unterschiedlich aufgebaut sein und ganz unterschiedlich ernst genommen werden. Sie gehört mittlerweile aber dazu und so sollte sich jeder, der irgendetwas im Internet veröffentlicht, natürlich ebenfalls fragen, ob er nicht vielleicht darauf achten sollte. Wie das geht, worauf es ankommt und was genderneutrale Sprache für euren Content bedeutet, möchten wir euch heute erklären.

genderneutral

Vermeidung oder Anpassung

Nun gibt es grundsätzlich zwei Herangehensweisen, wenn es um das korrekte Gendern geht. Die erste setzt auf eine konsequente Vermeidung von Genderbegriffen. Statt also ständig gewisse Nennungen zu vollziehen, wird einfach auf eine direkte Ansprache verzichtet. Statt Mechaniker wird dann Fachpersonal gesagt und statt Mitarbeiter ist es nun die Arbeitskraft.

Mit der Vermeidung habt ihr dann naturgemäß deutlich weniger Stress beim Schreiben, da hier nicht mehr viel Fehler passieren können. Somit sinkt die Gefahr, versehentlich ein Geschlecht zu übersehen, was bei der Bemühung alles richtigzumachen, natürlich fatal wäre. Außerdem sehen Texte aus wie immer, es gibt also kein Gendersternchen.

Die andere Möglichkeit richtig zu gendern, wäre dann das erwähnte Gendersternchen. Damit werden fortan alle Begriffe entsprechend getrennt und aufgeschlüsselt. Dies ist die derzeit gängige Methode, die aktuell von den meisten Publikationen eingesetzt und anerkannt wird.

Das wiederum meint, dass ein Text immer »der*die Mechaniker*in« nennt. Im Fließtext kann dann auch von »den*die andere*n« die Rede sein. Das Gendersternchen kann beim Schreiben verwirrend wirken. Gerade am Anfang braucht es eine Weile, bis das Sternchen wie von allein gesetzt wird. Zu fremd wirkt es zunächst einmal, zu oft wird noch darüber nachgedacht, ob es an der Stelle überhaupt korrekt ist oder nicht. Doch keine Sorge, mit der Zeit wird es eine Automation im Gehirn und ihr denkt gar nicht mehr so viel darüber nach, sondern setzt das Sternchen wie einen Punkt.

Tipps für das Gendern

Damit die Sache mit dem Gendern klappt, haben wir noch ein paar Tipps für euch auf Lager. Allgemein führt das Gendern nämlich oft zu Problemen in der Textdarstellung. Ihr könntet das Sternchen also hochstellen, um es etwas abgesonderter zu präsentieren und die Darstellung somit ein wenig zu verschönern. Statt dem Sternchen könntet ihr auch einfach einen Strich (/) setzen. Dieser wirkt oft natürlicher, auch wenn er eben kein »offizielles« Gendersternchen ist. Diskutiert wurde auch der Doppelpunkt, doch der wird noch eher überlesen als der Schrägstrich.

Außerdem hilft es, in Texten nicht allzu konkret zu werden, wenn es um Geschlechter geht. Vermeidet also die Nennung und nutzt stattdessen gängige Oberbegriffe, wann immer dies möglich ist. So bleibt der Text neutral und es findet keine Personalisierung statt, die Geschlechter erzwingen würde. Natürlich ist das nicht immer möglich, meist aber eben schon. Das ist der deutlich einfachere Weg.

Zu guter Letzt kann es auch eine Frage der Zielgruppe sein. Ein Männerportal richtet sich ganz klar an Männer, müssen also auch Frauen oder das dritte Geschlecht angesprochen werden? Hier könnte argumentiert werden, dass dies immer der Fall sein sollte, doch ist dem in der Realität wirklich so? Wenn die Zielgruppe dermaßen klar definiert wurde, kann unserer Meinung nach darauf verzichtet werden. Schließlich richten sich Design und Inhalt auch nicht an alle, warum sollte es in so einem Fall also die Sprache?

Sprache genderneutral

Muss alles immer Genderneutral sein?

Das ist die eben erwähnte Grundsatzdiskussion. Meint genderneutral nicht auch, dass zu keiner Zeit mehr ein Unterschied gemacht wird? Sollten dann nicht doch immer und überall genderneutrale Schreibweisen verwendet werden? Kann sein, doch wie eben schon angedeutet, kommt es für uns auch immer auf die Zielgruppe an. Diese bestimmt letztendlich, ob Inhalte für alle sind oder nur eine bestimmte Gruppe von Menschen bedienen, die dann ruhig so angesprochen werden kann.

Allgemein ist das Thema gendergerechte Sprache aber wirklich erstrebenswert. Weil es eben nicht um den Mann oder die Frau geht, es geht immer um den Menschen. Wer begreift, dass wir alle Menschen sind, hört automatisch damit auf, in Schubladen zu denken. Die Sprache trägt allgemein viel dazu bei, dass so etwas zur Normalität wird. Genau wie die genderneutrale Sprache sehr schnell normal wird, wenn ihr sie erst einmal verinnerlicht habt.

Nein, ihr müsst nicht alles auf die Goldwaage legen und nicht jeder muss gleich ein Fass aufmachen, wenn mal nicht alles frei und freundlich formuliert wurde. Eine gendergerechte Sprache wird in Zukunft aber vermutlich zum Standard werden und ihr tut gut daran, euch zumindest ein wenig mit dem Thema und dem Gedanken dahinter zu beschäftigen. Ob es für euch und eure Website infrage kommt, steht dann natürlich wieder auf einem ganz anderen Blatt Papier. Oder unter einem Stern*chen.

by A-DIGITAL one

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