Über Jahrzehnte hinweg hat sich die Verfolgung der eigenen Nutzer*innen immer mehr hochgeschaukelt. So hoch, dass es irgendwann problematisch wurde und Regelungen für den Datenschutz massiv verstärkt werden mussten. Lange hat es gedauert, doch spätestens im Zuge der DSGVO hat sich gezeigt, dass klassisches Tracking der Vergangenheit angehören sollte. Gleich aus mehreren Gründen.

In diesem Artikel dreht sich alles über Tracking und Third-Party Tags, die Gift für eure Website sind. Warum das so ist, ist Thema dieses Beitrags.

Third-Party Tracking als bildliches Beispiel

Stellen wir uns vor, ihr geht in euren Supermarkt. Bevor ihr dort hinein dürft, drückt euch der Geschäftsführer einen Stapel mit Regelungen, Verträgen und Hinweisen in die Hand. Wenn ihr hier einkaufen wollt, sagt er, müsst ihr das alles lesen, ausfüllen und am Ende noch unterschreiben.

Als dies dann erledigt ist, geht ihr hinein in den Laden. Währenddessen bemerkt ihr, wie der Betreiber vom Supermarkt den Stapel mit euren Daten anderen Personen zeigt. Gemeinsam diskutieren sie über euch, das könnt ihr deutlich hören. Alles, was ihr eben in den Formularen angegeben habt, wissen nun also auch andere.

Klingt vertraut? Die DSGVO zwingt viele Geschäfte dazu, solche Regelungen unterzeichnen zu lassen. Bei Ärzt*innen beispielsweise. Doch würde es sich um eine Website handeln, würden noch viel mehr Dokumente auf dem Tisch liegen, bevor ihr die Räumlichkeiten betreten dürft. Das sollte das Beispiel mit dem Supermarkt zeigen.

Würdet ihr euch wohlfühlen damit? Fändet ihr das okay? Wohl kaum. Nur weil es im digitalen Raum passiert, ist es nicht weniger schlimm und immer mehr Nutzer*innen werden sich dessen bewusst. Der Verzicht schafft also weniger Papierkram und mehr Vertrauen. Wer nicht trackt, muss auch nicht ohne Ende um Erlaubnis bitten und seine Besucher*innen damit belästigen.

third-party ad tag

Mehr Performance durch Verzicht

Third-Party Tags sind aber nicht nur aus Sicht der Anwender*innen Gift, sondern auch aus einer technischen Perspektive. Jeder Third-Party Tag bedeutet eine weitere Anfrage. Hin und wieder sogar weitaus mehr, je nachdem, wie viel Ballast er letztendlich mit sich bringt. Zu den Anfragen gesellen sich CSS- und Javascript-Dateien, die ebenfalls geladen werden müssen.

Auf der anderen Seite ist die Rechnung denkbar einfach. Jeder Code, der von einem Drittanbieter geladen wird, muss auch interpretiert und ausgeführt werden. All das benötigt Ladezeit, Zeit für den Download und Ausführungszeit der CPU. Egal wie simpel eure Website also ist, durch Third-Party Tags wird sie automatisch wieder komplex und sämtliche Stellen (Browser, Server etc.) bekommen mehr Arbeit.

Wir können es auch ganz einfach machen. Pingdom fand heraus, dass die Top 50 Sites mit Trackern durchschnittlich 9.46 Sekunden zum Laden benötigten. Ohne Tracker waren es 2.69 Sekunden. Berücksichtigen wir jetzt weitere Studien und Versuche, die zeigen, wie wichtig die Ladezeit z. B. für die Conversion Rate ist, wird deutlich, wie groß der Schaden solcher Tracker ist. Third-Party Tags sind Gift für die allgemeine Performance einer Website, egal wie und wo sie eingebaut werden.

Datenschutz wird zum Geschäftsmodell

Ein anderer Punkt gewinnt ebenfalls an Relevanz. Euer Unternehmen ist nicht länger seriös, wenn es zu viel trackt. Längst werden Firmen wie Facebook und Google für ihr Tracking kritisiert und immer mehr Nutzer*innen wandern von WhatsApp ab und suchen Alternativen. Nur wegen dem Tracking. Anwender*innen sind es leid, mit ihren Daten zu bezahlen und verstehen inzwischen auch (nach Jahrzehnten des Wegsehens), warum persönliche Daten immer bei einem selbst verbleiben sollten.

Hinzu kommt der Umstand, dass die getrackten Daten gar nicht mehr so aussagekräftig sind. Da gibt es VPNs, Adblocker und Unternehmen, die Daten bewusst zu verschleiern versuchen. Es gibt Suchmaschinen wie DuckDuckGo, die Suchanfragen die Privatsphäre zurückgeben. Zu guter Letzt gibt es dann noch Firmen wie Apple, die Privatsphäre als lukratives Geschäftsmodell für die Zukunft erkannt haben.

Safari blockt Third-Party Tags automatisch, DuckDuckGo bietet einen eigenen Browser mit Fokus auf Privatsphäre an, Suchmaschinen wie Ecosia wollen Gutes tun, statt Daten sammeln und Browser wie Brave setzen von Beginn an auf einen möglichst hohen Datenschutz und einen integrierten Adblocker.

Nutzer*innen möchten nicht länger bösartigen Datenkraken ausgeliefert sein und das Bewusstsein dafür ist extrem gestiegen. Zudem haben Regierungen erkannt, dass die Datensammelwut nicht mehr in diesem Maße weitergehen sollte und setzen immer strengere Regeln um. Third-Party Tags gehören der Vergangenheit an. Wenn noch Tracking, dann lediglich lokal auf dem eigenen Server, ohne Drittanbieter und ohne das Teilen der Datensätze.

Third Party Tags

Verzicht in fast allen Bereichen von Vorteil

Tags von Drittanbietern sind vor allem in Sachen Performance ein Albtraum. Im Zuge der DSGVO sind viele davon verschwunden und was ist passiert? Das Internet scheint mit einem Mal schneller geworden zu sein. Websites, die blitzschnell laden, weisen nun erhöhte Conversion Rates auf. Eine Win-win-Situation für alle Beteiligten.

Auf der anderen Seite gibt es diejenigen, die auf ihr Tracking, ihre Werbung, ihre Spionage nicht verzichten wollen. Diese Art von Website wurde im Zuge der DSGVO nicht schneller, sondern schlimmer und schlimmer. Unzählige Häkchen wollen gesetzt und Cookies akzeptiert werden. Wer das nicht macht, bekommt Nachteile und Schwierigkeiten serviert, das Angebot überhaupt zu nutzen.

Oft wird dabei außerdem stark getrickst, sodass der »Alles zustimmen« Button farblich hervorgehoben wird, während der »Auswahl zustimmen« Button ausgegraut bleibt. Auch das ist Teil des Systems und »alte« Praktik, die nicht mehr zu den Bedürfnissen der Kund*innen, Besucher*innen oder Anwender*innen passt.

Die Frage bleibt, wie sinnvoll und nützlich das Tracking noch ist. In einer Zeit, in der viele Adblocker oder Privatsphäre-Tools verwenden, die alle gesammelten Statistiken manipulieren, verlieren selbige ihre Aussagekraft. Wer wird überhaupt noch getrackt und wer nicht? Lohnt es sich, die Performance zu verschlechtern, für ein paar Benutzerdaten. Sollten Daten noch Teil der Geschäftspraktik sein?

Wie gesagt, wir reden hier nicht nur von Cookies, die den Betrieb einer Website verbessern oder vereinfachen, sondern von Third-Party Tags, die immer auch spionieren wollen. Letztere sollten endgültig der Vergangenheit angehören und haben bei seriösen Unternehmen nichts zu suchen.

by A-DIGITAL one

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